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In der Berufswelt nehmen sich immer mehr Unternehmen die Funktion eines Persönlichkeitstests zur Hilfe. Bewerber und Mitarbeiter müssen sich Fragen stellen und viele Details offenbaren. Wir haben uns gefragt, wie sicher solche Persönlichkeitstests sind. Lassen sich mit den Tests tatsächlich die richtigen Mitarbeiter finden oder hat der sogenannte Barnum-Effekt hier seine Finger im Spiel?

Oftmals haben die Fragen der Persönlichkeitstests nichts mit dem Berufsleben zu tun. Die Fragen drehen sich in der Regel um Familie, Interessen und persönliche Vorlieben. Inwieweit dies von Unternehmen abgefragt werden darf, wird nicht von allen beachtet. Denn es gibt auch bei Persönlichkeitstests Vorschriften. Eine Norm regelt, dass Mitarbeiter nicht auf alle Fragen antworten müssen.

Woran Sie einen fragwürdigen Persönlichkeitstest erkennen

Macht, Neugier, Familie und Status – dies sind vier von 16 Persönlichkeitsfaktoren, die der Reiss Profile auswertet. Insgesamt 128 Fragen werden dem Probanden mit diesem Test gestellt – zumindest gilt dies für die Business Version des Reiss Profile. Kandidaten, die sich auf eine Position im Unternehmen bewerben, müssen sich diesem Fragekatalog oft noch vor dem Bewerbungsgespräch stellen. Eigentlich gar nicht so verkehrt, mögen Sie vielleicht denken.

Das ist richtig. Denn wie wir alle wissen, sind Kandidaten hoch motiviert, wenn es darum geht, einen neuen Job anzutreten. Dabei wird vieles in Kauf genommen – auch die Beantwortung von Persönlichkeitstests, die unerwartete Fragen auf Lager haben. Auch wenn der Reiss Profile nicht immer bei beruflichen Themen bleibt, so ließen sich angeblich alle Fragen mit der menschlichen Motivation verknüpfen.

Genau hier setzen die 16 Lebensmotive an, auf Basis dessen Reiss Profile seinen Test zusammengestellt hat. Dabei stellt jedes Lebensmotiv einen Leistungsmotor dar. Ist ein Lebensmotiv schwächer ausgeprägt, stehe dies für einen starken Leistungsantrieb. Dabei steht insbesondere die Kombination der verschiedenen Lebensmotive im Vordergrund. Auf dieser Basis erklärt Reiss Profile auch seine Lebensmotive Sparen/Sammeln, Eros und emotionale Ruhe.

Der Barnum-Effekt

Auch wenn mit persönlichen Fragen sicherlich viel über den Kandidaten in Erfahrung gebracht wird, bleiben die wichtigsten Informationen meist jedoch auf der Strecke. Das liegt vor allem daran, dass der Barnum-Effekt hier eine große Rolle spielt. Die Aussagen werden so allgemein und vage gehalten, dass sich die Person dadurch angesprochen fühlt. Somit werden Aussagen als charakterisierende Beschreibungen empfunden. Bei solch allgemein gehaltenen Aussagen ist somit für jeden Geschmack etwas dabei.

Man kann sagen, dass Barnum-Aussagen nicht objektiv genug sind, um die tatsächliche Charaktereigenschaft einer Person zu beschreiben. Es werden Aspekte einer Person angesprochen, die sie mit anderen Personen gemein hat oder die sich diese Person wünscht. Mit solchen Aussagen soll die Person unter anderem dazu angeregt werden, sich in bestimmten Aspekten zu verbessern.

Da sich die Ängste von uns Menschen ähneln, treffen Barnum-Aussagen gerne in die Mitte der Zielscheibe. Wir möchten uns sicher in unserem Umfeld wissen und unsere Wünsche erfüllen. Satzbestandteile wie „Sie neigen…“ oder „Sie könnten…“ lassen uns nachdenklich stimmen. Mit solchen Sätzen erreicht der Anbieter, dass wir stets eine Handlung in unserem Alltag finden, die sich in der Aussage widerspiegelt.

Warum Unternehmen zu fragwürdigen Persönlichkeitstest greifen

Viele große Unternehmen greifen auf Persönlichkeitstest zurück, wenn es um die richtige Auswahl ihrer Mitarbeiter geht. Dabei wird meist nicht nur bei der Auswahl der Mitarbeiter danebengegriffen, sondern auch bereits beim Persönlichkeitstest. Denn wie wir Ihnen bereits erklärt haben, kann ein Persönlichkeitstest in die Privatsphäre Ihrer Mitarbeiter eingreifen. Dies scheint viele jedoch nicht davon abzuhalten, diese Tests dennoch zu verwenden.

Was treibt die Unternehmen also dazu, Persönlichkeitstests zu nutzen, die nicht nur berufliche Aspekte abbilden? Es seien die wissenschaftlichen Kenntnisse, auf denen die meisten Persönlichkeitstests basieren. Letztendlich erklären sie, dass Aspekte wie emotionale Stabilität, soziale Kompetenz und Offenheit für Veränderung sich stark auf das berufliche Leben abbilden. Dies ist für den persönlichen Erfolg entscheidend. Jeder Mitarbeiter könne auf diese Weise mehr Leistung erbringen, hat er sich erst einmal seiner persönlichen Stärken Schwächen Analyse unterzogen.

Viele Unternehmen greifen zu einem Persönlichkeitstest genau aus dem Aspekt, aus dem der Persönlichkeitstest oftmals bemängelt wird. Es sind die unzähligen Fragen, die der Mitarbeiter zu beantworten hat. Auch wenn man meint, hier die besten Auswertungen zu erhalten, sind viele oftmals nicht wissenschaftlich fundiert. Dies gilt insbesondere für Tests, die nicht kostenlos zu erhalten sind. Wir sind es gewohnt, mit Geld für Qualität zu bezahlen. Dass dies nicht immer sinnvoll ist, zeigen die über tausend Persönlichkeitstests, die es mittlerweile auf dem Markt gibt.

Für die Entwicklung von Mitarbeitern wird alles getan

Wenn es um die Entwicklung von Mitarbeitern geht, wird also einiges getan. Aus diesem Grund werden in vielen Persönlichkeitstests über hundert Fragen genutzt. Sie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen die Stärken der Mitarbeiter hervorbringen. Dabei gelten allerdings Regeln, um die Mitarbeiter zu schützen. Hier hat auch der Betriebsrat ein Wort mitzureden. In der Regel stimmt dieser den Persönlichkeitstests jedoch zu, da es sich um die Persönlichkeitsentfaltung der Mitarbeiter handelt.

Auch wenn Persönlichkeitstests wie der Reiss Profile nicht der DIN-Norm entsprechen, werden sie dennoch gerne verwendet. Das liegt vor allem daran, dass ein Verhalten in verschiedenen Situationen abgefragt werden kann. Diese können im Hinblick auf berufliche Entscheidungen Einfluss nehmen. Personaler und Arbeitgeber sehen sich zudem dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiter zu schulen und sie in ihren Stärken zu unterstützen.

Sowohl der Mitarbeiter als auch das Unternehmen zieht hieraus einen entsprechenden Nutzen, wenn es um die weitere Karriereplanung geht. Die Aufgabenverteilung im Team solle sich verbessern und die Ziele eines jeden Mitarbeiters klarer definieren lassen. Es geht zwar um den persönlichen Erfolg des Mitarbeiters, doch steht auch der Unternehmenserfolg im Vordergrund.

Warum die Ergebnisse nicht besser sind als andere Tests

Wer sich den unzähligen Fragen aus dem Fragenkatalog eines Persönlichkeitstests stellt, wird feststellen, dass die Ergebnisse zwar zutreffend sind. Hier hat der Barnum-Effekt jedoch seine Finger im Spiel. Diese Aussagen sprechen somit nicht nur die einzelne Person an, sondern die Allgemeinheit. Auch wenn dies viele Mitarbeiter dazu motiviert, sich im Hinblick auf die entsprechenden Aspekte zu verbessern, kann dies oftmals nicht ausreichen.

Besonders für die Auswahl des richtigen Mitarbeiters für die Besetzung einer Position kann die Wahl des Persönlichkeitstests eine entscheidende Rolle spielen. Wenn Sie auf Nummer sichergehen möchten, wählen Sie einen Test, der die wahren Stärken, Talente und Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter widerspiegelt. Nur so treffen Sie im Sinne Ihres Unternehmens auch die richtige Wahl.

Unser Persönlichkeitstest verrät Ihnen anhand des Geburtsdatums Ihres Mitarbeiters, welche einzigartigen Fähigkeiten er mitbringt. Einen langwierigen Bewerbungsprozess können Sie somit beschleunigen und schon im Vorfeld abtasten, welche Fähigkeiten die Person mit sich bringt. Stimmen seine Fähigkeiten mit denen überein, die von Ihnen gefordert werden? Nutzen Sie unser Online Tool!

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