Einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer von 2010 zufolge ist Unternehmen vor allem Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeiter am wichtigsten, dicht gefolgt von Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit und Teamgeist. Selbstständiges Arbeiten, Leistungswille und Belastbarkeit sind weitere persönliche Kompetenzen, die Arbeitnehmer schätzen. Was aber verstehen die Unternehmen unter diesen Soft Skills?
Die wichtigsten Soft Skills erklärt
Einsatzbereitschaft: Das bedeutet, dass Sie bereit sind sich zu engagieren. Wenn das Projekt in einer Krise steckt, helfen Sie den Kollegen oder legen Überstunden ein. Sie investieren Zeit in Weiterbildung und geben auf der Arbeit 110 Prozent. So oder so ähnlich ist dies zu deuten.
Wie Sie das auf der Bewerbung beweisen können? Zum Beispiel durch besonderen Einsatz neben dem Studium. Haben Sie etwa ein eigenes kleines Unternehmen gegründet, eigene Projekte im Praktikum gemanagt oder sich für soziale Zwecke eingesetzt? Wunderbar, nun können Sie argumentieren, diesen Soft Skill zu besitzen!
Alle ernsthaften Engagements neben dem Studium und alle zusätzlichen Kurse und Seminare außerhalb des Pflichtplans zeigen Ihre Einsatzbereitschaft. Demonstrieren Sie dem Personaler, dass Sie nicht nur „Dienst nach Vorschrift“ machen, sondern bereit sind zu investieren!
Verantwortungsbewusstsein: Wenn Sie sich engagieren, ist Verantwortung sicher nichts Neues für Sie. Unternehmen verstehen darunter, dass Sie mit den Ihnen anvertrauten Aufgaben gewissenhaft umgehen und für Ihre Ergebnisse einstehen. Sie gehen mit Ressourcen und Aufgaben gewissenhaft, sorgfältig und bedacht um. Sie sind sich Ihrer Verantwortung – “Bewusst”.
Zudem erwarten Vorgesetzte auch oft, dass Sie beispielsweise im Team Verantwortung zeigen: Sie übernehmen auch einmal freiwillig organisatorische Aufgaben, unterstützen Kollegen oder repräsentieren das Team; auf jeden Fall sollten Sie vor allem Ihre eigenen Aufgaben gründlich erledigen.
Verantwortungsbewusstsein dokumentieren Sie am besten durch verantwortliche Aufgaben: Ehrenamtliches Engagement kann Ihnen dabei sehr helfen, aber auch andere leitende Positionen, z.B. als Schichtleiter im Nebenjob, bieten sich an. Hier können Sie auch selbstständiges Arbeiten unter Beweis stellen, am besten belegen Sie das mit konkreten Ergebnissen oder Arbeitszeugnissen – und wieder ein Soft Skill mehr!
Kommunikationsfähigkeit und Teamgeist: Diese beiden Eigenschaften sind die Basis für fast alle Sozialkompetenzen. Sind Sie kommunikativ und teamorientiert, dann bringen Sie sich bei den Kollegen ein, arbeiten gern in der Gruppe und teilen Ihre Meinung immer klar mit, ohne andere damit zu verletzen. Natürlich beweisen Sie dies am besten, wenn Sie bereits im Team gearbeitet haben.
Mannschaftssport oder Gruppenarbeit im ehrenamtlichen Bereich sind immer ein guter Beleg, aber auch fachbezogen haben Sie jede Menge Möglichkeiten, sich in Lerngruppen oder Projekt-Teams einzubringen, um Teamgeist zu beweisen.
Belastbarkeit und Leistungswille: Diese Fähigkeiten bzw. Talente werden nicht nur bei Führungspositionen gefordert. Trotz Druck und Stress bleiben Ihre Leistungen gut, Sie schaffen es Ihre Aufgaben effizient zu managen und verzetteln sich nicht. Sie sind ambitioniert und wollen sich stetig verbessern. Sie geben sich nicht mit dem Minimum zufrieden, sondern versuchen alles aus sich herauszuholen. Im Unternehmen streben Sie nach anspruchsvollen Aufgaben und neuen Herausforderungen.
Um diese Soft Skills im Lebenslauf zu dokumentieren, eignen sich besonders Preise für gute Leistungen. Wenn Sie zum Beispiel ein Stipendium für Begabte erhalten haben, eine Bestnote für Ihre Bachelor-Arbeit oder Mitarbeiter des Jahres im Nebenjob geworden sind, sind das die besten Beweise für Leistungswille und auch Belastbarkeit.
Leistungssportler oder Gewinner akademischer oder musikalischer Wettbewerbe sind natürlich genauso willkommene Kandidaten. Denken Sie nach, was Sie bis jetzt außerordentliches geleistet haben, oder wie Sie, trotz Schwierigkeiten oder persönlicher Einschränkungen, ein Ziel erreicht haben.
Doch Vorsicht. Unternehmen können mittlerweile über dieses Softskills- Tool auf Knopfdruck Ihre “Softskills” – DNA, Ihre Persönlichkeit entschlüsseln. Erwähnen Sie also nichts, was Sie sich gerne als Talent wünschen, es aber nicht wirklich haben.